von Nikolaus Birkl

„Ich denke, der Sinn unseres Lebens besteht darin, glücklich zu sein. … Ich weiß nicht, ob sich im Universum mit seinen zahllosen Galaxien, Sternen und Planeten noch ein tieferer Sinn verbirgt oder nicht, doch dieses ist klar, dass es unsere Aufgabe als Menschen auf dieser Erde ist, die Grundlagen für ein glückliches Leben zu schaffen. Darum müssen wir herausfinden, was uns das größtmögliche Maß an Glück verschafft.“* Soweit der Dalai Lama unter der Überschrift „Der Sinn unseres Lebens“.

Wenn wir aus systemischer Sicht unser Leben als ein Sein auf dem fortschreitenden Strahl der Zeit verstehen, als ein Fließen im Fluss des Lebens, dann ist Veränderung der Normalzustand: „Alles fließt“ und „Du kannst nicht zweimal in denselben Fluss steigen“, sagte Heraklit um 500 vor Christus. Nichts bleibt uns daher auf Dauer, nicht einmal unser Leben, wie können wir uns dann das Glück erschließen?

Sicher werden wir scheitern, wenn wir versuchen, unser Glück in der Attraktivität des Habens und Besitzens zu finden, denn dort erhalten wir letztlich Spielzeuge, die – wie Eltern wissen – schnell an Reiz und glückbringender Befriedigung verlieren. Immer Neues, immer mehr Besitz führt in ein ständiges Vergleichen und in ein „Haben-Müssen“, es ist wie bei einem Eimer mit einem Loch im Boden: wir können noch so viel hineinfüllen, es ist nie genug Substanz vorhanden, – ein Weg ins Unglück und nicht ins Glück!

Der Schlüssel zum Glück liegt im Sein, im „Ich bin!“. Wenn wir innehalten, uns dem Augenblick zuwenden und ihn als solchen akzeptieren können, sind wir glücklich. Wenn ich erkenne, dass die Situation meines Lebens eben genau so ist, wie sie ist, kann ich mich mir selbst zuwenden und Ruhe finden. Das ist kein Fatalismus, selbstverständlich kann und soll ich die Zukunft gestalten und verändern, beobachten, reflektieren und entscheiden, – aber aus einer Haltung heraus, die zunächst einmal akzeptiert hat, dass die augenblickliche Situation so ist, wie sie ist. Das beinhaltet auch die Akzeptanz, dass ich selbst so bin, wie ich bin. Ich höre dann auf, anders sein zu wollen, und spüre, dass – wie es im Zen heißt – der Weg genau unter meinen Füßen ist. Nicht in der Vergangenheit, nicht in der Zukunft, nein – im Hier und Jetzt.

Daher lautet die kürzeste und alle Seiten des Lebens umfassende Definition von Glück: „Was ist, darf sein.“


*Zitat v. d. Website S. H. des Dalai Lama (zitiert bei Dalai Lama/Michael von Brück, Wagnis und Verzicht, München 2019, S. 224)

von Gina Ahrend

Was bedeutet für Sie Glück?

Es gibt ja unzählige Definitionen von Glück.
Von der „Abwesenheit von Pech“ bis zu „Glück ist, Zeit zu haben“. Mir persönlich gefällt folgender Satz ganz besonders gut:
Glück ist, wenn man mit Personen, mit denen man nichts zu tun haben will, auch wirklich nichts zu tun hat.
Genau!

Wann haben Sie mal richtig „Schwein gehabt“?

Das war, als einmal während eines Gewitters so ca. drei Meter neben mir ein Blitz eingeschlagen hat. Ein unfassbarer Knall, aber sonst ist nichts passiert. Das war definitiv knapp und ich hab’ glaub’ ich, ziemlich „Schwein gehabt“.

Was ist das größte Glück, das Ihnen bis jetzt im Leben widerfahren ist?

Klare Frage, Kurze Antwort: Meine drei Kinder.

„Das Glück ist mit den Dummen“ – Können Sie dem Spruch etwas abgewinnen?

Der Spruch geht so in die Richtung mit den dümmsten Bauern und den größten Kartoffeln. Und dass das stimmt, weiß man ja. Auch helle Köpfe haben Glück, klar. Sie brauchen’s aber vielleicht nicht so oft, weil sie vorausschauender denken…

Jeder Mensch empfindet Glück anders, oder tragen Geld und Macht zum Glück bei?

Geld wohl schon, wenn auch nicht zwangsläufig. Aber wenn ich frei von materiellen Sorgen bin, ist das schon eine wichtige Komponente zum glücklich sein. In unserer Gesellschaft fällt man leider tief, wenn man nichts hat.
Auch Macht kann glücklich machen, glaube ich. Wer Macht ernst nimmt, trägt mit der Macht unendlich viel Verantwortung. Und das kann schon schön sein, wenn man Dinge zum Wohle der Welt beeinflussen kann.
Wahrscheinlich können auch Despoten glücklich sein, zumindest so lange, wie sie die Macht nicht verlieren. Danach wendet sich deren Glück ja zumeist schnell.

Weiterlesen …

Vom Ankommen

„Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier …“ – aber wieso eigentlich vier Kerzen, gleich vier Adventssonntage?

Das war wohl nicht immer so. Man feierte mal drei, mal vier, mal sechs Wochen lang bis zur „Ankunft“ Christi. Erst Papst Gregor legte im 7. Jahrhundert die Zahl von vier Adventssonntagen fest, womit die 4000 Jahre repräsentiert werden sollten, die die Menschen nach kirchlicher Auffassung nach dem Sündenfall im Garten Eden auf Jesus warten mussten. Und mit feiern war zu Beginn auch nicht viel los, die Adventszeit war ursprünglich eine Fastenzeit – davon ist heute landläufig nichts mehr übrig geblieben. Nur noch in der orthodoxen Kirche ist Adventszeit gleich Fastenzeit, die 40 Tage vor dem Weihnachtsfest beginnt. Und Weihnachten wird wiederum erst am 6./7. Januar gefeiert, da sich die orthodoxen Christen noch nach einem älteren Kalender richten.

Also von Fasten kann hier bei uns wahrlich gerade in der Adventszeit keine Rede sein, wenn es aus den Küchen nach Plätzchen duftet und in den Innenstädten die Glühweinkonzentration bedenkliche Ausmaße annimmt. Gleichzeitig erhöht sich unser Tempo, statt sich zu verlangsamen, es müssen Geschenke besorgt, Besuche vorbereitet, die Arbeit noch vor den Feiertagen erledigt werden. Es soll ja Menschen geben, die schon das Jahr über die Geschenke besorgen, doch bei den meisten gehört das wohl zu den immer wiederkehrenden Vorhaben zum neuen Jahr.

Aber vielleicht, vielleicht schaffen wir es ja, die Adventszeit dieses Jahr beschaulicher anzugehen und uns auf die „Ankunft“ vorzubereiten. Auch für Nichtchristen kann „Ankunft“ etwas bedeuten: sich auf die Ankunft und das Zusammensein mit seinen Liebsten zu freuen – oder auch endlich bei sich selber anzukommen.

„Alles fließt“ wusste bereits der griechische Philosoph Heraklit. Mit anderen Worten: „Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen.“ Leben bedeutet stetige Veränderung, nichts bleibt, wie es ist, auch, wenn wir das manchmal gerne hätten. Wir möchten Augenblicke festhalten, Gefühle für immer garantiert haben, schöne Zeiten unendlich ausdehnen. Aber Veränderung ist der Normalzustand – und zudem unausweichlich. Die Gegenwart gibt es eigentlich gar nicht, denn indem ich das denke, liegt der Gedanke schon wieder in der Vergangenheit. In Systemen und Unternehmen ist ein sich nicht verändernder Status erklärungsbedürftig. Denn für den Erhalt des Status quo muss enorm viel Energie aufgewandt werden, während Veränderung keine weitere Energiezufuhr benötigt, sondern ein lenkendes Führen. „Wenn sich etwas entgegen dem erklärten Ziel nicht verändert, steht hier jemand auf der Bremse.“, sagt auch Nikolaus Birkl in seinen Vorträgen. „Und da sollte sich die Führungskraft fragen, wer oder was hier Energie einsetzt und warum, um den Ist-Zustand zu erhalten? Die Kernkompetenz für einen sicheren Umgang mit der Unsicherheit der ständigen Veränderung ist neugierig heitere Gelassenheit.“

Teil II unserer Serie: Positive Beispiele mittelständischer Unternehmen mit Zukunftsperspektive und Zukunftsvision:

BASE TECHNOLOGIES GmbH

Interview von Gina Ahrend mit Dr. Matthias Alte

Würden Sie uns bitte Ihr Unternehmen kurz vorstellen: In welcher Branche sind Sie tätig, wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie, Ihre Unternehmensform? Sind Sie international aufgestellt, bundesweit oder regional tätig? Wer sind primär Ihre Kunden?

Die BASE TECHNOLOGIES GmbH bearbeitet als technisches Consulting-Unternehmen komplexe Vorhaben in den Bereichen Infrastruktur und Umwelt mit interdisziplinären Aufgabenstellungen. Wir verknüpfen unsere umfassenden technischen, kaufmännischen und organisatorischen Kompetenzen zu einem modernen, bisher am Beratungsmarkt nicht verfügbaren Dienstleistungsprofil und bieten individuelle, nicht schematisierte Lösungsansätze. Als Fachgutachter und -planer im Bereich Boden-, Grundwasser- und Umweltschutz sowie im Bereich Bergbaunachsorge sind wir sowohl national als auch international tätig.

  • Für unsere Kunden leisten wir durch Expertenwissen und Methodenkompetenz unvoreingenommene, unabhängige und ausschließlich der Sache verpflichtete Unterstützung.
  • Unseren rd. 15 festangestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (überwiegend Geoökologen, Geologen, Geographen, Bodenkundler, Bauingenieure und Bautechniker aber auch Betriebswirte und ein Wirtschaftsingenieur) steht ein breites Netzwerk an jahrzehntelang erfolgreich zusammenarbeitenden weiteren Experten aus eng mit unserem Haus verbundenen Fachbüros sowie, je nach Bedarf und Fachrichtung, eine ausreichend große Zahl an freiberuflichen Fachleuten angrenzender Fachbereiche zur Seite. Unsere eigenen Mitarbeiter, Kooperationspartner und Nachunternehmer kennen sich großenteils sehr lang und gut untereinander und wir sprechen insoweit mit „einer Stimme“
  • Unsere Kunden sind hauptsächlich Konzerne, mittelständische Betriebe, Kommunen bzw. die öffentliche Hand, aber auch Behörden, Forschungseinrichtungen und Privatpersonen.
  • In unserem Leistungssegment wollen wir Qualitäts- und Erfolgsbenchmark der Branche sein.

Wo lief es in der Vergangenheit glänzend und wo mussten Sie in den letzten Jahren neue Wege suchen, um für die Zukunft gerüstet zu sein? Könnten Sie uns Ausgangssituation und Lösungsansätze kurz schildern?

Weiterlesen …