Symposion zum Thema „Aufbruch“ am 18.03.2019

von Nikolaus Birkl

Oft geben wir uns dem ewigen Strom der Zeit gelassen hin: panta rhei (griech.: „Alles fließt“, Heraklit, um 500 v. Chr.), alles fließt und wir fließen mit ohne Einsatz von Beibehaltungsenergien, von Festhalten oder von Nicht-Loslassen-Können.

Um einem Missverständnis vorzubeugen: dieses „Alles-fließen-lassen“ ist kein Fatalismus, sondern hat etwas mit der Akzeptanz dessen zu tun, was das Leben mit sich bringt. Wir leben die Veränderung, die wir nicht ändern oder aufhalten können. „Was ist, darf sein“ ist die kürzeste mir bekannte Definition von Glück.

Oft aber wollen wir der Veränderung eine Richtung geben, sie – wenn sie schon stattfindet – lenken und nutzen, ihr einen zusätzlichen Sinn geben und unseren Interessen dienlich machen. Das ist völlig legitim, ja es ist unsere Aufgabe, Veränderung zu gestalten, wo wir sie gestalten können.

– Und dann brechen wir auf, wir stehen auf, haben eine Vorstellung davon, was wir wollen und setzen uns ans Steuer unseres Lebens. Unser Aufbruch gibt der Veränderung eine von uns gewollte Richtung und schon geht es ab in die Zukunft und damit zwingend in die Unsicherheit … .

Wer sich nicht sicher im Umgang mit dieser Unsicherheit fühlt, wird sich auch mit dem Aufbrechen schwertun. Wir können ja nur vermuten, wie es kommen wird, und dabei darauf vertrauen, dass wir mit dieser Entwicklung dann gut werden umgehen können. So vertraut der, der aufbricht, vielleicht auch auf andere, auf jeden Fall aber auf sich selbst und seine Ressourcen. Fehlt ihm dieses Selbstvertrauen, wird er nur schwerlich aufbrechen.

Damit steht jeder Aufbruch in innerem Zusammenhang mit unserem Selbstver- trauen, also damit, wieviel Zugang wir zu uns selbst haben. Momente der Stille, Zeiten der Muße und des Innehaltens öffnen diesen Zugang.

Lassen sie uns aufbrechen! Wohin? Laotse sagte hierzu um 600 v. Chr.:

„Eine Reise von tausend Meilen beginnt unter deinem Fuß.“

Lesen Sie hier den gesamten Impuls zum Thema „Aufbruch“.