Mit Neugier in den Ruhestand
Wir erleben es immer wieder: es ist so schwer, Muße in den beruflichen Alltag zu integrieren. Dabei geht es gar nicht um Faulsein während der Arbeitszeit, sondern um die Pausen, die der ganze Mensch braucht, nicht nur das Hirn und der Körper, um kreativ zu bleiben. So verlernt der arbeitende Mensch den rechten Umgang mit dem Müßiggang in den durchschnittlich 40 Jahren Lebenszeit, die man im Umfeld der Erwerbstätigkeit verbringt.
Und dann soll es plötzlich von einem Tag auf den anderen wieder möglich sein, die Zeit, die nun gänzlich zur Freizeit geworden ist, in Muße sinnvoll zu verbringen? Viele Menschen haben deshalb Angst vor dem Eintritt in den Ruhestand. Man weiß nichts mit sich anzufangen. Im wahrsten Sinn „tödliche“ Langeweile droht auszubrechen. Andere wiederum machen daraus den vielzitierten „Unruhestand“, der vor lauter selbst auferlegter Aktivität nur Stress in anderem Zusammenhang darstellt. Wie geht der Partner/die Partnerin um mit der Tatsache, dass plötzlich ein zwar lieber, aber doch oft abwesender Lebensgefährte massiv präsent ist? Loriots „Papa ante portas“ lässt grüßen.
Manche Unternehmen haben auch diese Seite ihrer Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeiter entdeckt und kümmern sich um einen „geordneten“ Übergang in diese Zeit. Die Akademie der Muße will dabei helfen und den Sinn der Muße erschließen. Dabei soll es weniger um sinnvolle Freizeitaktivitäten gehen, als um die innere Einstellung zu Zeiten des aktiven Nichtstuns, durch Impulse, Übungen und Vorschläge.