Interview mit Ulrike Kriener

über die Muße als Schauspielerin und die Teilnahme an den Tagen des Innehaltens

Wieso haben Sie sich für die Tage des Innehaltens der Akademie der Muße angemeldet?
Ich habe mir dieses Seminar zu Weihnachten gewünscht und freue mich schon sehr darauf, einige Tage auszuspannen, spazieren zu gehen, auf gutes Essen, Rotwein, Meditation, und das Ganze im wunderbaren Südtirol.

Haben Sie denn eine stressige Zeit hinter sich?
Das Jahr 2013 war ein sehr arbeitsreiches und aufregendes Jahr und ich war zum Jahreswechsel wirklich etwas ausgepumpt. Ich habe einen sehr kommunikativen Beruf. Daher freue ich mich sehr auf ein paar Tage Muße und darauf, einfach mal die „Klappe zu halten“.

Was bedeutet Muße für Sie?
Muße ist für mich ein Augenblick, der nicht fremd bestimmt ist, für den ich mir auch nichts vornehme. Eine absichtsfreie Zeit, in der ich offen bin für das, was zu mir kommt.

Wie kamen Sie auf die Tage des Innehaltens?
Ich kenne Anselm Bilgri schon länger und schätze ihn sehr. Er hat mich dann immer wieder mal eingeladen, aber der Termin hat nie gepasst. Jetzt habe ich ihn mir von Jahresbeginn an frei gehalten.

Was erwarten Sie an den Tagen des Innehaltens?
Eigentlich nichts, denn dann wäre es ja gar keine Muße mehr.

Fällt Ihnen Innehalten und Muße schwer?
Natürlich fällt mir das schwer. Diese „kleinen Inseln“ der Entspannung im Alltag, das liegt mir gar nicht. Wenn ich erst einmal im Hamsterrad drin bin, dreht sich das auch pausenlos. Ich kann am besten zu mir kommen, indem ich komplett aussteige. Ein längerer Urlaub, ein Wochenende mit einer Freundin in einer anderen Stadt oder eben diese Tage des Innehaltens.

Was raten Sie aus Ihrer Erfahrung Menschen in fordernden Berufen?
Ein feineres Gespür dafür zu entwickeln, wann man die Grenzen der eigenen Belastbarkeit erreicht hat und dann abzuhauen. Die Wege können nach innen gehen oder nach außen.

(Interview: Gerd Henghuber)