Immer wieder auf den Kompass schauen

Interview mit dem Hotelier Heinrich Mack über seine Teilnahme an den Tagen des Innehaltens

Heinrich Mack betreibt mit seiner Frau seit 30 Jahren das Landhotel Alte Post in Müllheim, das zu den ersten Adressen in Südbaden als Seminarhotel und Ziel für Feinschmecker zählt. Diese Aufgabe erfüllt den 61jährigen, fordert ihn aber auch sehr. Deshalb nimmt er sich jedes Jahr eine Auszeit für sich selbst, dieses Jahr die Tage des Innehaltens mit der Akademie der Muße.

Herr Mack, was war Ihre Motivation für die Tage des Innehaltens?
Ich habe einen sehr stressigen Beruf, dauernd mit Menschen zu tun, mit den Gästen, mit den Mitarbeitern, mit meiner Familie. Das macht mir wahnsinnig Spaß, aber ich weiß, dass ich mich in gewissen Abständen auch mit mir selbst beschäftigen muss, um zur Ruhe zu kommen.

Sie haben so etwas also nicht zum ersten Mal gemacht?
Ich habe schon einiges gemacht, Exerzitien in einem Kloster mit Schweigen, Seminare, Selbsterfahrungs-Workshops. Ich ziehe mich eigentlich jedes Jahr zurück, meistens im Herbst, wenn die Sommer-Saison vorbei ist. Dann nehme ich mich aus dem Alltagsgeschäft für ein paar Tage heraus, versuche innezuhalten und nachzuspüren, wohin die Reise weiter geht. Ich halte das für sehr wichtig, dass ich immer wieder auf meinen inneren Kompass schaue und achtsam werde, was für mich wirklich wichtig ist.

Wie haben Sie die Tage des Innehaltens erlebt?
Ausgesprochen positiv! Die Tage in Südtirol haben mir sehr gut getan, die Ruhe, das Schweigen, die Wanderungen. Dass es nicht nur Inhalte gab, sondern auch viel Zeit, um zu mir zu kommen. Es war für mich eine sehr reiche Zeit mit vielen neuen Impulsen.

Gibt es etwas, was sie mitnehmen in ihren Alltag als Hotelier?
Ja, neben der neuen Achtsamkeit einige sehr gute Impulse und Texte. Ich habe vieles notiert, mir auch einige der empfohlenen Bücher als Lektüre gekauft. Die Texte werden mich weiter begleiten.

Wie lange hält die Gelassenheit der Tage des Innehaltens im Alltag an?
Ich halte es für ganz wichtig, dass man sich Momente des Innehaltens und der Achtsamkeit nach innen auch im Alltag schafft. So habe ich schon vor langem angefangen zu meditieren, das mache ich auch fast jeden Tag gleich nach dem Aufstehen. So gehe ich innerlich wach in den Alltag, und ich glaube, dass ich in dieser Haltung auch nach außen aufmerksamer bin: für unsere Gäste und Mitarbeiter.