Interview mit Katharina Schulze

von Nikolaus Birkl

Liebe Katharina Schulze, Karl Valentin sagte: „Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.“ Sie gelten als ein Garant für Fröhlichkeit in der oft rauen und ruppigen Welt der Tagespolitik. Entspringt Ihre Fröhlichkeit einer solchen inneren Gelassenheit?

Das Leben ist doch zu kurz für ein langes Gesicht! Und ja, die Politik ist ohne Frage ein hektisches Geschäft. Umso wichtiger finde ich es, dass man in sich ruht, sich seiner Werte und Positionen bewusst ist. „Du kriegst die Welt nicht besser gemeckert, du musst sie besser machen“ ist mein politischer Kompass.

Man sieht Sie eigentlich immer hoch motiviert und konzentriert voll in action. Können Sie auch innehalten?

Ja. Aber nur kurz.

Was bedeutet „Innehalten“ für Sie?

Meine Definition von Innehalten: Keine Termine und am Ammersee sitzen.

Wann oder bei welchem Anlass setzen Sie – oder würden Sie – einen Punkt setzen und einen (kurzen?) schöpferischen Break einlegen?

Wenn ich müde bin. Und natürlich, wenn ich Ziele erreicht habe: bei Wahlerfolgen, parlamentarischen Erfolgen, in der Sommer- und Winterpause. Dann heißt es durchschnaufen, die Seele baumeln lassen und dann weitermachen.

Verraten Sie uns, wie Sie Ihr persönliches Innehalten gestalten?

Ausschlafen, Zeit mit Familie und Freunden verbringen, am Fluss oder See sitzen. Und natürlich darf ein Eis nicht fehlen!

Oder, anders gefragt, haben Sie Tipps, wie man am besten zur Ruhe kommt, um sich oder eine Situation zu hinterfragen, neue Kraft zu sammeln und Kreativität zu entfalten, um frisch zu starten?

Ich kann beim Fahrradfahren, z. B. entlang der Isar in der Natur, recht gut nachdenken. Am liebsten natürlich auf guten Fahrradwegen und gerne ohne Handy, so kann man richtig Kraft sammeln.

Was Sie schon immer mal zum Thema „Innehalten“ sagen wollten:

Meistens hilft es einmal durch zu atmen und eine Nacht darüber zu schlafen, um die Dinge wieder klarer zu sehen. Und dann stellt man fest: Alles nur halb so wild!

Danke für das Gespräch!

Foto: Dennis Williamson