Gedanken zu den großen Ferien und zur aktiven Faulheit
„Muße und Faulheit dehnen die Zeit und schaffen dadurch erst den Raum, in dem ein Stück Freiheit für uns erfahrbar wird.“ – interessantes Zitat der algerisch-britisch-deutschen Philosophin Nassima Sahraoui aus Frankfurt am Main. In der Tradition der Antike betrachtet sie die „Faulheit lieber als Muße“ – und da sind wir sogleich bei unserem ureigenen Thema und beim Wu Wei-Prinzip „Handeln durch Nichtstun“, die Aktivität in der Passivität als Voraussetzung für Kontemplation, für die Sammlung der eigenen Kräfte und der Schaffung von Freiräumen, zumindest im Kopf. Sahraoui geht noch weiter und sieht dieses Prinzip auch als Lebenspraxis, sich aus der rasanten ökonomischen Taktung ein Stück weit zu befreien. Aber das ist nochmal ein anderes Thema. Mehr von Dr. Nassima Sahraoui hier.
Während in einigen Bundesländern die großen Ferien bald schon vorüber sind, fangen sie in Bayern und Baden-Württemberg gerade erst an. Aber, ob Schulferien oder nicht, in den Sommermonaten, insbesondere an den heißen Tagen dieses Jahres, scheint die Zeit ein klein wenig langsamer zu vergehen. Der Sommer lädt ein, die Natur, die langen Abende und oft lauen Nächte zu genießen, einfach zu schauen, zu staunen, zu leben. Als Kind erschienen die großen Ferien ewig lang – ein Gefühl für die (Sommer)Zeit, das wiederzuentdecken und nochmal zu spüren einen Versuch wert wäre.