Gedanken über den Erfolg der Tage des Innehaltens

Seit September 2010 finden nun die Tage des Innehaltens unter unserer Leitung (Anselm Bilgri, Nikolaus Birkl und Georg Reider) dreimal jährlich statt. Die Teilnehmer kommen teilweise immer wieder, für den Septembertermin hat sich schon seit 2010 eine „feste Gruppe“ gebildet. Viele Menschen fragen diesen Retreat für Führungskräfte nach: Unternehmer, Selbständige, Menschen in Veränderungsprozessen, – ein Unternehmen hat für Mitarbeiter sogar in jedem Kurs einen festen Platz gebucht. Diese Tage des Innehaltens waren und sind die Keimzelle unserer Akademie der Muße.

Woher kommt dieser Erfolg, was unterscheidet dieses Konzept von Exerzitien, Kloster-Aufenthalten, Auszeiten und allen anderen Angeboten? Wir glauben, dass das Geheimnis in der Mischung aus Stille, intellektuell anregenden Impulsen, Wanderungen, spirituellen Texten und Abendgestaltungen voller Lebensfreude zu finden ist.

Gerade das anfänglich so ungewohnte morgendliche Zusammenkommen im Schweigen zu einer Meditation „Still sitzen und sonst nichts“, die halbe Stunde danach, in der jeder ganz bei sich und ohne Kommunikation ist, und das dann oft so fröhliche Frühstück sind ein wunderbarer Einstieg in den Tag. Die benediktinischen und systemischen Impulse von Anselm Bilgri und Nikolaus Birkl am Vormittag und eine weitere Meditation in der Stille vor dem Mittagessen lassen die Teilnehmer erleben, wie sich Muße und Stille mit intensiver Kommunikation verbinden lassen. Die Zeit der Stille nach dem Mittagessen, in der jeder Teilnehmer mit und für sich alleine ist, reicht bis zum Beginn eines spirituellen Fragen gewidmeten Impulses von Georg Reider oder einer von ihm geführten Wanderung; meist folgt das abendliche „Sitzen in der Stille“ vor einem guten Südtiroler Abendessen und einem fröhlichen Symposion voller Lebensfreude.

Wahrscheinlich ist dieses rhythmische Unterbrechen verschiedenster Aktivitäten mit der immer wiederkehrenden Stille ein großer Teil des Geheimnisses dieser Tage. Die meisten Teilnehmer haben zuvor nicht meditiert und doch sagen sie uns oft beim Abschied, dass sie diese Zeiten der Stille, in denen wir alle gemeinsam und doch jeder für sich alleine meditieren, als intensivstes Gemeinschaftserlebnis empfunden haben.

Anselm Bilgri, Georg Reider und ich schätzen diese Tage des Innehaltens selbst als für uns wichtige Zeiten der Begegnung mit Menschen, die neben und trotz ihres anstrengenden und hektischen Berufsalltags den Kontakt mit sich selbst in der Tiefe suchen. Wir drei tun eigentlich an diesen Tagen selbst auch nichts anderes …

Nikolaus Birkl