„Das Wichtigste ist, dass man sich selbst vertraut.“
Interview mit der Schauspielerin Ulrike Kriener über „Gespannte Gelassenheit“

Am 22. Februar war die Schauspielerin Ulrike Kriener (Kommissarin Lucas, ZDF) zu Gast bei den Diskursen für eine gelassene Lebensführung im Münchner Café Luitpold. Anselm Bilgri und Dr. Nikolaus Birkl sprachen mit ihr Anselm Birkl, beide von der Akademie, im Münchner Café Luitpold über „Gespannte Gelassenheit“. Angela Mayer vom Münchner Merkur hat mit Ulrike Kriener darüber ein Interview geführt und dankenswerterweise zur Verfügung gestellt.

Was verstehen Sie unter einer „Gespannten Gelassenheit“?

Es gibt Situationen, in denen man Angst hat, besorgt oder beunruhigt ist. Wenn man dann eine Leistung abrufen muss oder will, besteht die Ge- fahr, dass einen diese Gefühle blockieren und lähmen. Doch das möchte ich natürlich verhindern. Ich muss einen Weg finden, mit meiner Angst um- zugehen und offen zu bleiben.

Wie werden Sie in Ihrem Alltag und wir alle damit konfrontiert?

In den Vorbereitungsgesprächen mit Anselm Bilgri und Nikolaus Birkl habe ich das vor allem auf meine Arbeit bezogen. Manchmal muss ich eine Szene spielen, die mich einschüchtert und bei der ich sorge, ob ich sie auch und ob ich sie gut spiele. Gleichzeitig aber weiß ich, dass mir das nur mit Ruhe und Zuversicht gelingen kann. In diesem Dilemma bin ich beim Spielen oft. Und ich glaube, dass wir das letztendlich alle in unseren Berufen sind.

Wie meinen Sie das?

Wenn Sie jetzt beruflich einen Termin haben, ein nächster aber schon drängt, kommen Sie in Zeitdruck. Dann haben Sie auch Sorge, dass Sie das alles nicht rechtzeitig schaffen werden und ob Sie es in der Eile gut machen. In diesem Moment ruhig zu bleiben und trotzdem den Kontakt zu sich selbst nicht zu verlieren, nicht nervös oder sogar außer sich zu geraten – darum geht es für mich an diesem Abend.

Welche Tipps wollen Sie Ihren Zuhörern mit auf den Heimweg geben?

(Lacht.) Das ist schwierig zu sagen, denn wir haben ja keinen Vortrag vorbereitet. Und es gibt schließlich viele Möglichkeiten, in kritischen Situationen die Ruhe zu bewahren – und über all diese wollen wir drei uns austauschen. Ich persönlich achte oft auf meinen Atem. Humor und damit Distanz zu einer Das Wichtigste aber ist, dass man sich selbst vertraut. Jeder von uns hat schließlich schon oft schwierige Dinge bewerkstelligen müssen. Und was ist überhaupt so schlimm am Scheitern?

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