Blick über den Tellerrand

„Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben.“ Ein Zitat, das Alexander von Humboldt zugeschrieben wird, dessen 250. Geburtstag in diesem September gefeiert wird. Aber egal, ob es wirklich von dem großen Entdecker und Naturforscher stammt oder nicht, es regt zum Nachdenken an. Natürlich können nicht alle Menschen die hintersten Winkel der Welt bereisen, um ihr Weltbild zu erweitern, wie das Alexander von Humboldt getan hat. Aber es gibt ja auch die Reisen im Geiste, das Wissen der Welt ist für viele Menschen so leicht zugänglich, wie noch niemals zuvor in der Menschheitsgeschichte. Es steht den meisten Menschen offen, sich umfassend aus unterschiedlichsten Quellen zu informieren, fremde Welten und Kulturen (theoretisch) zu erforschen, andere Meinungen zu hören, Standpunkte zumindest nachzuvollziehen. So kann man den Satz auch so verstehen, dass es gefährlich ist, mit Scheuklappen herumzulaufen, nur sein räumlich beschränktes, bekanntes Umfeld wahrzunehmen, sich dem Fremden nicht auszusetzen – und sei es auch nur im Geiste.