Symposion (Abendveranstaltung)
––– Momenten sind leider keine Symposien geplant, die Veranstaltungen werden wieder aufgenommen, sobald die pandemische Lage dies zulässt. –––
Unser 4. digitales Symposion mit dem Thema „Zugehörigkeit“ findet statt am
Montag, den 14.12.2020, Beginn: 19 Uhr.
Das griechische Wort Symposion bedeutet Trinkgelage oder Gastmahl. In der Antike haben sich die Männer nach der Abendmahlzeit auf ihren Liegebetten dem Weingenuss und geistreichen Gesprächen gewidmet. Diese Art der klassischen Symposien haben wir in zeitgemäßer Form wiederbelebt.
Interessierte Männer und Frauen treffen sich in regelmäßigen, etwa zweimonatigen Abständen zu Speisen, Wein und Gesprächen. Nach einem anfänglichen Impuls von Anselm Bilgri und/oder Nikolaus Birkl diskutieren wir über ein philosophisches, theologisches, psychologisches oder aktuelles Thema. Da die Teilnehmerzahl auf 15 Personen begrenzt ist, bitten wir um Ihre Anmeldung.
Thema
14.12.2020: „Zugehörigkeit“
Für die Psychologie ist Zugehörigkeit ein menschliches Grundbedürfnis, sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen und darin sozialen Rückhalt und Bestätigung zu finden. Dabei reicht der Begriff von der eher zufälligen oder sehr bewussten Mitgliedschaft bei gleichzeitiger persönlicher Distanz über viele Zwischenstadien bis hin zu einer engen Verbundenheit im Sinne einer Geborgenheit und Sicherheit.
Das zugrundeliegende deutsche Wort heißt „hören“, das wir in vielen anderen Worten finden: anhören, zuhören, weghören etc.. In unserem Sprachgebrauch benutzen wir „ge-hören“ vor allem in der Bedeutung „in Besitz sein von“ bzw. „dazu-gehören“. Auch wenn wir sagen „das gehört sich nicht“, meinen wir ein Verhalten, mit dem man eben nicht mehr dazugehört.
Für unsere zwischenmenschlichen Beziehungen ist der Begriff „Zugehörigkeit“ deshalb so faszinierend, weil jeder von uns zu jeder Zeit nicht nur zu irgendeinem sozialen System zugehörig ist, sondern weil wir Menschen das Grundbedürfnis nach Zugehörigkeit haben. Wir wollen mit dabei sein, mit unserem Da-Sein wahrgenommen werden, ein Bestandteil des jeweiligen sozialen Systems sein. Und gleichzeitig kollidiert dieses Bedürfnis nach Zugehörigkeit mit einem anderen Grundbedürfnis, nämlich dem Bedürfnis nach Einzigartigkeit: wir wollen so wahrgenommen werden, wie wir – und nur wir, jeder einzelne! – sind. Je mehr wir diesen Einzigartigkeitspol bedienen, desto mehr gefährden wir oft unsere Zugehörigkeit und umgekehrt.
Mit den Coronabeschränkungen reduzieren wir soziale Kontakte, unser Bedürfnis nach Zugehörigkeit droht ins Hintertreffen zu geraten, – aber unsere Einzigartigkeit können wir ebenfalls weniger deutlich zeigen. Wie können wir einzigartig sein und uns dennoch zugehörig fühlen? Auch hier geht der Weg nach innen, im Außen werden wir zu diesen Fragen wenig finden.
Moderator
- Anselm Bilgri
- Dr. Nikolaus Birkl (am 14.12.2020)
Preis
25 €, inkl. MwSt. (per Rechnung)
Beginn
19 Uhr (statt bisher 19.30 Uhr)
Anmeldung und Teilnahme
Termine
Termine auf Nachfrage.