Neue Muße-Übung
Gehen Sie offline

Fasten hat was Altmodisches, auch was Religiöses, ist aber hochaktuell und bei weitem nicht nur für gläubige Menschen. Abstinenz ist der notwendige Gegenpol zu Leistung, Anstrengung, zum Zuviel, das unseren privaten und beruflichen Alltag. Dieses Zuviel gibt es in vielen Bereichen, ein besonders prägender ist sicher die ständige Online-Anbindung. Viele Menschen können das heute gar nicht mehr: einfach nur sitzen und nichts tun, warten, schauen.

In jeder irgendwie frei verfügbaren Minuten nehmen sie ihr Smartphone heraus und schauen, ob es irgendetwas Neues gibt.

Nur wenn wir auch Momente nur für uns haben, können wir die vielen Verbindungen in die Welt auch aushalten.

Natürlich ist ständige Erreichbarkeit auch Teil unserer Welt geworden – doch es muss, wenn man ein gesundes Maß einhalten möchte, auch das Gegenteil geben: die Nicht-Erreichbarkeit. Nur wenn wir auch Momente nur für uns haben, können wir die vielen Verbindungen in die Welt auch aushalten.

Unsere Muße-Übung fürs Wochenende: schalten Sie sich einen Tag komplett offline!

Unsere Muße-Übung fürs Wochenende: schalten Sie sich einen Tag komplett offline: Handy, Laptop, Telefon. Sagen Sie Ihren Freunden, dass sie nicht erreichbar sind. Wer Sie erreichen muss, kann Ihnen auch zuhause auf den Anrufbeantworter sprechen. Schalten Sie die Geräte ab. Widerstehen Sie den Impulsen, nachschauen zu müssen, was es Neues gibt, sie werden am nächsten Tag überrascht sein, wie wenig wirklich Wichtiges es gibt. Und genießen Sie die Zeit offline. Lesen Sie. Sitzen Sie. Spazieren Sie. Schauen Sie und nehmen Sie die Welt wahr, wie sie aussieht, wenn Sie den Kopf und die Augen nicht ständig auf dem Smartphone haben.

Wenn Sie diese Anfänger-Übung geschafft haben: machen Sie es nächstes Wochenende gleich wieder so: richten Sie sich regelmäßig einen Offline-Tag in der Woche ganz bewusst ein. Den haben Sie sich verdient.

Gerd Henghuber